Fachtag "die (Nach-) Wirkungen der Coronapandemie auf junge Menschen
Am Donnerstag, den 11. Mai hat der Kreisjugendring Nienburg e.V. zu einem Fachtag eingeladen. Dabei ging es für viele Ehrenamtliche über (Nach-)Wirkungen der Coronapandemie auf junge Menschen. Anna Lips, Sozialwissenschaftlerin an der Uni Hildesheim, schilderte eindrücklich Ergebnisse der JuCo Studien (Jugend und Corona). Den Teilnehmenden wurde deutlich, dass die Pandemie für junge Menschen viel verändert hat. Vielen fiele der Umgang mit anderen Menschen heute schwer, so sie Sozialwissenschaftlerin. Sie gaben an, dass es schwieriger sei auf andere zuzugehen. Des Weiteren gebe es in der jungen Generation eine große Zukunftsangst. Für viele Teilnehmende des Fachtages war es erschreckend, dass sich auch Anfang des Jahres 2023 etwa 30% der befragten Jugendlichen noch einsam fühlten und 60 % sich zunehmend gestresst fühlen. Da kam der Einwand einer Zuhörerin des Vortrags, man müsse wirklich öfter mal nachfragen „Wie geht es dir eigentlich gerade?“ passend und so entstand eine konstruktive Diskussion, was Kinder- und Jugendarbeit nun in den Blick nehmen sollte. „In vielen Fällen wird jetzt einfach wieder auf ‚Normalprogramm‘ gestellt, das geht aber nicht so leicht“, so Anna Lips. Man müsse Jugendliche nun ernst nehmen, sie nach ihren Wünschen fragen, sie stärken und ihre Ängste nicht klein reden. „Wichtig sind nun Räume, die wir den jungen Menschen zur Verfügung stellen. Räume zum Treffen, um einmal abschalten zu können, wie etwa in Vereinen oder offenen Treffs aber auch Räume um sich beteiligen zu können seitens der Politik“, so Jana Jüttner vom Kreisjugendring Nienburg. Anna Lips stellte fest, dass etwa 20% der befragten Jugendlichen diese Orte fehlen und dort Handlungsbedarf bestehe. Maren Janik vom Kreisjugendring ergänzte, dass es wichtig sei nun junge Menschen zu bestärken und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, letztlich ginge es dabei auch um Wertschätzung. Das Ehrenamt spiele hier eine wichtige Rolle und sei zentraler Ansprechpartner. Die Studie habe schließlich ergeben, dass nur 5 % der jungen Menschen das Gefühl haben, die Politik höre ihre Stimme und nehme ihre Sorgen war.